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Der wahre Weg zu Gott, die Wahrheit des Glaubens

14. Juni 2021 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Benedikt XVI. – Licht es Glaubens: der Glaube darf nicht vorausgesetzt, sondern er muss vorgelegt werden. Das große Thema eines großen Pontifikats. Von Armin Schwibach


13. Juni 2011: Jahrestag der Pastoraltagung der Diözese Rom. Genau zehn Jahre also sind seit der historischen und mehr als denkwürdigen Ansprache Benedikts XVI. in der Basilika St. Johann im Lateran vergangen. Der Papst zitierte zu Beginn einen Brief, den er von dem großen Schweizer Theologen Hans Urs von Balthasar erhalten hatte: „Ich erinnere mich, dass ich hier in dieser Basilika in einem Beitrag auf der Römischen Diözesansynode einige Worte zitiert habe, die mir Hans Urs von Balthasar in einem kleinen Brief geschrieben hatte: ‚Der Glaube darf nicht vorausgesetzt, sondern er muss vorgelegt werden.’ Und es ist wirklich so. Der Glaube bewahrt sich nicht von selbst in der Welt, er wird nicht automatisch im Herzen des Menschen weitergegeben, sondern er muss immer verkündet werden“.

Es ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn man diese Ansprache als eine Hinführung zum Kern des Denkens Joseph Ratzingers und der Verkündigung des Papstes bezeichnet.

Wenn die Menschen Gott vergessen, so Benedikt XVI. weiter, „dann auch aus dem Grund, weil die Person Jesu häufig auf einen weisen Menschen reduziert und seine Göttlichkeit abgeschwächt, wenn nicht sogar geleugnet wird. Diese Art zu denken lässt nicht zu, die radikale Neuheit des Christentums zu erkennen, denn wenn Jesus nicht der eingeborene Sohn des Vaters ist, dann ist Gott auch nicht gekommen, um die Geschichte des Menschen aufzusuchen, und wir haben nur menschliche Vorstellungen von Gott. Die Menschwerdung dagegen gehört zum Kern des Evangeliums! Es möge also einen größeren Einsatz für eine neue Zeit der Evangelisierung geben, die nicht nur Aufgabe einiger ist, sondern aller Glieder der Kirche“.

Daher riskiert die Vernunft, die des Glaubens beraubt ist, zu implodieren. Ein Thema, das Benedikt XVI. am Herzen liegt und das schon in der Enzyklika „Fides et ratio“ (1998) bei Johannes Paul II. einen wichtigen Platz einnahm. Der damalige Kardinalpräfekt Joseph Ratzinger hatte zu den Reflexionen des Papstes seinen grundlegenden Beitrag geleistet. Der eiserne Wille, die apostolische Tradition weiterzugeben, hat Joseph Ratzinger stets der ideologischen Polarisierung der gegnerischen Strömungen ausgesetzt. Auf der einen Seite die Puristen des Glaubens, die sich gegen jede Öffnung zur Moderne wehren. Und zum anderen die Verfechter einer ständigen Aktualisierung der Formen und Inhalte religiöser Zugehörigkeit.

Aber: „die Evangelisierung lässt uns erkennen, dass Gott nahe ist: Gott wird uns gezeigt. Ist das nicht in dieser Stunde der Geschichte die Mission, die uns der Herr anvertraut: die immerwährende Neuheit des Evangeliums zu verkünden wie Petrus und Paulus, als sie in unsere Stadt kamen? Müssen nicht auch wir heute die Schönheit und Vernunftgemäßheit des Glaubens aufzeigen und dem Menschen unserer Zeit mutig, überzeugt und freudig das Licht Gottes bringen?

Es gibt viele Menschen, die dem Herrn noch nicht begegnet sind: ihnen gilt eine besondere pastorale Sorge. Neben den Kindern und Jugendlichen aus christlichen Familien, die den Weg der christlichen Initiation gehen möchten, gibt es Erwachsene, die noch nicht getauft sind oder sich vom Glauben und der Kirche entfernt haben. Eine besonders aufmerksame Pastoral ist hier heute äußerst wichtig, und dies erfordert von uns, daß wir uns vertrauensvoll dafür einsetzen, getragen von der Gewißheit, daß die Gnade Gottes immer, auch heute, im Herzen des Menschen wirkt. Ich persönlich habe die Freude, jedes Jahr in der Osternacht einige Jugendliche und Erwachsene zu taufen und sie in den Leib Christi einzugliedern, in die Gemeinschaft mit dem Herrn und so in die Gemeinschaft mit der Liebe Gottes“.

Der Papst gedachte dann des heiligen Cyprian. Dieser erinnere uns daran, „dass »niemand Gott zum Vater haben kann, wenn er nicht die Kirche zur Mutter hat«. Und deshalb sagen wir nicht »mein Vater«, sondern »Vater unser«, weil wir nur im »Wir« der Kirche, der Brüder und Schwestern, Kinder sind“.

Benedikt XVI. an die Teilnehmer der Pastoraltagung der Diözese Rom, 13. Juni 2011:

Liebe Brüder und Schwestern!

Mit dankbarem Herzen dem Herrn gegenüber sind wir hier in der Basilika St. Johann im Lateran zur Eröffnung der jährlichen Diözesantagung zusammengekommen. Danken wir Gott, der es uns an diesem Abend erlaubt, uns die Erfahrung der ersten christlichen Gemeinde zu eigen zu machen, die »ein Herz und eine Seele« war (Apg 4,32). Ich danke dem Kardinalvikar für die Worte, die er so freundlich und herzlich im Namen aller an mich gerichtet hat. Jeden begrüße ich von Herzen mit der Zusicherung meines Gebetes für euch sowie für alle, die nicht hier sein können, um diese wichtige Etappe im Leben unserer Diözese mit uns zu teilen, insbesondere für diejenigen, die Momente des körperlichen oder seelischen Leidens durchleben.


Es hat mich gefreut zu hören, daß ihr in diesem Pastoraljahr begonnen habt, die Leitlinien umzusetzen, die sich bei der Tagung im letzten Jahr abgezeichnet haben. Ich bin zuversichtlich, daß auch in Zukunft jede Gemeinschaft, vor allem die Pfarrgemeinde, sich – unterstützt durch die von der Diözese angebotene Hilfe – weiterhin darum bemüht, die Feier der Eucharistie, insbesondere sonntags, mit immer größerer Sorgfalt und Würde zu gestalten, indem die pastoralen Mitarbeiter angemessen ausgebildet werden und man sich dafür einsetzt, daß das Geheimnis des Altars immer mehr als Quelle erlebt wird, aus der man Kraft schöpfen kann für ein wirksames Zeugnis der Nächstenliebe, das das Sozialgefüge unserer Stadt erneuern möge.

Das Thema dieser neuen Etappe der Überprüfung der Pastoral: »Die Freude der Glaubenseinführung in der Kirche von Rom – Die christliche Initiation« schließt an den bereits zurückgelegten Weg an. Denn unsere Diözese engagiert sich seit einigen Jahren in einer Reflexion über die Weitergabe des Glaubens. Ich erinnere mich, daß ich hier in dieser Basilika in einem Beitrag auf der Römischen Diözesansynode einige Worte zitiert habe, die mir Hans Urs von Balthasar in einem kleinen Brief geschrieben hatte: »Der Glaube darf nicht vorausgesetzt, sondern er muß vorgelegt werden.« Und es ist wirklich so.

Der Glaube bewahrt sich nicht von selbst in der Welt, er wird nicht automatisch im Herzen des Menschen weitergegeben, sondern er muß immer verkündet werden. Und die Verkündigung des Glaubens ihrerseits muß, um wirksam zu sein, aus einem Herzen kommen, das glaubt, hofft, liebt, ein Herz, das Christus anbetet und an die Kraft des Heiligen Geistes glaubt! So war es von Beginn an, woran uns auch der biblische Text erinnert, der ausgewählt wurde, um die Überprüfung der Pastoral zu erhellen. Er stammt aus dem zweiten Kapitel der Apostelgeschichte, in dem der hl. Lukas – unmittelbar nachdem er vom Ereignis der Herabkunft des Heiligen Geistes berichtet hat – die erste Predigt des hl. Petrus wiedergibt, die dieser an alle richtete. Das Bekenntnis des Glaubens, das am Schluß der Rede steht – »Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt« –, ist die frohe Botschaft, die die Kirche seit Jahrhunderten unaufhörlich jedem Menschen verkündet.

»Als sie das hörten« – lesen wir in der Apostelgeschichte –, »traf es sie mitten ins Herz« (2,37). Diese Reaktion wurde sicherlich von der Gnade Gottes bewirkt: Alle verstanden, daß durch diese Verkündigung die Verheißungen Wirklichkeit wurden, und sie ließ jeden die Bekehrung und Vergebung der Sünden ersehnen. Die Worte Petri beschränkten sich nicht auf eine bloße Verkündigung der Tatsachen, sie zeigten deren Bedeutung auf, indem sie die Ereignisse des Lebens Jesu auf die Verheißungen Gottes bezogen, auf die Erwartungen Israels und damit auf die Erwartungen jedes Menschen.

Die Menschen Jerusalems verstanden, daß die Auferstehung Jesu in der Lage war und in der Lage ist, das menschliche Leben zu erhellen. Und in der Tat ist von diesem Ereignis her eine neues Verständnis der Menschenwürde ausgegangen, ein neues Verständnis der ewigen Bestimmung des Menschen, der Beziehung zwischen Mann und Frau, der letzten Bedeutung des Schmerzes, des Engagements beim Aufbau der Gesellschaft. Die Antwort des Glaubens entsteht dort, wo der Mensch mit der Gnade Gottes entdeckt, daß Glauben bedeutet, das wahre Leben zu finden, »die Fülle des Lebens«. Einer der großen Kirchenväter, der hl. Hilarius von Poitiers, hat geschrieben, daß er in dem Moment gläubig geworden ist, als er beim Hören des Evangeliums verstanden hat, daß sowohl Besitz wie auch das ruhige Genießen der Dinge für ein wahrhaft glückliches Leben nicht ausreichen und daß es etwas Wichtigeres und Wertvolleres gibt: die Kenntnis der Wahrheit und die Fülle der Liebe, die Christus schenkt (vgl. De Trinitate 1,2).

Liebe Freunde, die Kirche, jeder von uns, muß die frohe Botschaft in die Welt tragen, daß Jesus der Herr ist: Er, in dem die Nähe und die Liebe Gottes zu jedem Mann und jeder Frau und zur ganzen Menschheit Fleisch geworden ist. Diese Verkündigung muß in den Ländern mit alter christlicher Tradition neu erklingen. Der sel. Johannes Paul II. hat von der Notwendigkeit einer Neuevangelisierung gesprochen, die sich an diejenigen richtet, die zwar schon vom Glauben gehört haben, aber die Schönheit des Christentums nicht mehr schätzen, nicht mehr kennen, ja es sogar zuweilen als Hindernis betrachten, um das Glück zu erreichen. Deshalb möchte ich heute wiederholen, was ich den Jugendlichen beim Weltjugendtag in Köln gesagt habe: »Das Glück, das Ihr sucht, das Glück, auf das Ihr ein Anrecht habt, hat einen Namen, ein Gesicht: Es ist Jesus von Nazaret, verborgen in der Eucharistie!«.

Wenn die Menschen Gott vergessen, dann auch aus dem Grund, weil die Person Jesu häufig auf einen weisen Menschen reduziert und seine Göttlichkeit abgeschwächt, wenn nicht sogar geleugnet wird. Diese Art zu denken läßt nicht zu, die radikale Neuheit des Christentums zu erkennen, denn wenn Jesus nicht der eingeborene Sohn des Vaters ist, dann ist Gott auch nicht gekommen, um die Geschichte des Menschen aufzusuchen, und wir haben nur menschliche Vorstellungen von Gott. Die Menschwerdung dagegen gehört zum Kern des Evangeliums! Es möge also einen größeren Einsatz für eine neue Zeit der Evangelisierung geben, die nicht nur Aufgabe einiger ist, sondern aller Glieder der Kirche.

Die Evangelisierung läßt uns erkennen, daß Gott nahe ist: Gott wird uns gezeigt. Ist das nicht in dieser Stunde der Geschichte die Mission, die uns der Herr anvertraut: die immerwährende Neuheit des Evangeliums zu verkünden wie Petrus und Paulus, als sie in unsere Stadt kamen? Müssen nicht auch wir heute die Schönheit und Vernunftgemäßheit des Glaubens aufzeigen und dem Menschen unserer Zeit mutig, überzeugt und freudig das Licht Gottes bringen? Es gibt viele Menschen, die dem Herrn noch nicht begegnet sind: ihnen gilt eine besondere pastorale Sorge. Neben den Kindern und Jugendlichen aus christlichen Familien, die den Weg der christlichen Initiation gehen möchten, gibt es Erwachsene, die noch nicht getauft sind oder sich vom Glauben und der Kirche entfernt haben. Eine besonders aufmerksame Pastoral ist hier heute äußerst wichtig, und dies erfordert von uns, daß wir uns vertrauensvoll dafür einsetzen, getragen von der Gewißheit, daß die Gnade Gottes immer, auch heute, im Herzen des Menschen wirkt. Ich persönlich habe die Freude, jedes Jahr in der Osternacht einige Jugendliche und Erwachsene zu taufen und sie in den Leib Christi einzugliedern, in die Gemeinschaft mit dem Herrn und so in die Gemeinschaft mit der Liebe Gottes.

Aber wer ist Bote dieser frohen Botschaft? Sicherlich jeder Getaufte. Vor allem sind es die Eltern, die die Aufgabe haben, um die Taufe für ihre Kinder zu bitten. Wie groß ist dieses Geschenk, das die Liturgie »Pforte unseres Heils, Beginn des Lebens in Christus, Quelle der neuen Menschheit« (Präfation der Taufe) nennt! Alle Väter und Mütter sind gerufen, bei der Weitergabe des unschätzbaren Geschenks des Lebens mit Gott zusammenzuwirken, sie sind aber auch gerufen, die Kenntnis desjenigen zu vermitteln, der das Leben ist; und das Leben wird nicht wirklich weitergegeben, wenn man nicht auch das Fundament und die ewige Quelle des Lebens kennt.

Liebe Eltern, die Kirche möchte euch wie eine fürsorgliche Mutter bei dieser grundlegenden Aufgabe unterstützen. Von klein auf brauchen die Kinder Gott, weil der Mensch von Beginn an Gott braucht, und sie haben die Fähigkeit, seine Größe wahrzunehmen; sie wissen den Wert des Gebetes – des Sprechens mit diesem Gott – und der Riten ebenso zu schätzen, wie sie den Unterschied zwischen Gut und Böse intuitiv erfassen können. Wißt es also, sie im Glauben zu begleiten, in der Kenntnis Gottes, der Freundschaft mit Gott, in der Kenntnis der Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Begleitet sie im Glauben schon vom zartesten Alter an.

Und wie kann man dann den Keim des ewigen Lebens pflegen, wenn das Kind langsam heranwächst? Der hl. Cyprian erinnert uns daran, daß »niemand Gott zum Vater haben kann, wenn er nicht die Kirche zur Mutter hat«. Und deshalb sagen wir nicht »mein Vater«, sondern »Vater unser«, weil wir nur im »Wir« der Kirche, der Brüder und Schwestern, Kinder sind. Von jeher hat die christliche Gemeinde die Erziehung der Kinder und Jugendlichen begleitet, indem sie ihnen nicht nur geholfen hat, mit dem Verstand die Glaubenswahrheiten zu verstehen, sondern auch Erfahrungen des Gebets, der Nächstenliebe und der Geschwisterlichkeit zu machen. Das Wort des Glaubens läuft Gefahr, stumm zu bleiben, wenn es keine Gemeinschaft findet, die es in die Praxis umsetzt und es so lebendig und anziehend werden läßt – als Erfahrung der Wirklichkeit des wahren Lebens.

Auch heute noch sind die Oratorien, Sommerlager, die großen und kleinen Erfahrungen des Dienstes eine wertvolle Hilfe für die Heranwachsenden, die den Weg der christlichen Initiation gehen, damit in ihnen ein konsequenter Einsatz des Lebens heranreift. Deshalb möchte ich dazu ermutigen, diesen Weg zu gehen, der zur Entdeckung des Evangeliums führt, nicht als Utopie, sondern als vollgültige und reale Lebensform. Dies alles muß insbesondere denjenigen angeboten werden, die sich auf den Empfang des Firmsakraments vorbereiten, damit die Gabe des Heiligen Geistes die Freude stärkt, als Kinder Gottes neu geboren worden zu sein. Ich lade euch also ein, euch voller Eifer der Wiederentdeckung dieses Sakraments zu widmen, damit die bereits Getauften als Gabe Gottes das Siegel des Glaubens empfangen können und voll und ganz Zeugen Christi werden.

Damit dies alles sich als wirksam erweist und Frucht bringen kann, ist es notwendig, daß die Kenntnis Jesu über den Empfang der Sakramente hinaus wächst und fortdauert. Das ist die Aufgabe der Katechese, wie der sel. Johannes Paul II. in Erinnerung rief, der geschrieben hat: »Im Unterschied zur ersten Verkündigung des Evangeliums, die zur Bekehrung geführt hat, verfolgt die Katechese in ihrer Eigenart vor allem das doppelte Ziel, den anfänglichen Glauben reifen zu lassen und den wahren Jünger Christi durch eine vertiefte und mehr systematische Kenntnis der Person und Botschaft unseres Herrn Jesus Christus weiterzubilden« (Apostol. Schreiben Catechesi tradendae, 19). Die Katechese ist eine kirchliche Handlung, und deshalb ist es notwendig, daß die Katecheten den Glauben der Kirche lehren und bezeugen, und nicht ihre eigene Interpretation. Gerade deshalb wurde der Katechismus der Katholischen Kirche geschaffen, den ich heute abend euch allen im Geiste erneut übergebe, damit die Kirche von Rom sich mit neuer Freude der Erziehung zum Glauben widmen kann. Der Aufbau des Katechismus ist aus der Erfahrung des Katechumenats der ersten Jahrhunderte der Kirche abgeleitet und greift die grundlegenden Elemente auf, die aus einem Menschen einen Christen machen: den Glauben, die Sakramente, die Gebote und das Vaterunser.

All das erfordert auch Erziehung zu Stille und Innerlichkeit. Ich vertraue darauf, daß in den Pfarreien Roms die Wege der christlichen Initiation zum Gebet erziehen, damit es das Leben durchdringe und helfe, die Wahrheit zu finden, die in unserem Herzen wohnt. Und wir finden sie wirklich im persönlichen Dialog mit Gott. Die Treue zum Glauben der Kirche muß sich dann mit einer »katechetischen Kreativität« verbinden, die den Kontext, die Kultur und das Alter der Adressaten berücksichtigt. Das historische und künstlerische Erbe, das Rom bewahrt, ist ein weiterer Weg, um die Menschen dem Glauben näherzubringen: vieles hier in Rom spricht zu uns von der Wirklichkeit des Glaubens. Ich lade alle ein, in der Katechese diesen »Weg der Schönheit« zu beherzigen, der uns zu demjenigen führt, der nach dem hl. Augustinus die Schönheit ist, ewig alt und ewig neu.

Liebe Brüder und Schwestern, ich möchte euch für euren großherzigen und wertvollen Dienst in diesem faszinierenden Werk der Evangelisierung und der Katechese danken. Habt keine Angst, euch für das Evangelium einzusetzen! Angesichts der Schwierigkeiten, auf die ihr trefft, wenn ihr die Anforderungen der Familie und der Arbeit mit denen der Gemeinschaft, in der ihr eure Sendung ausübt, in Einklang bringen wollt, vertraut immer auf die Hilfe der Jungfrau Maria, Stern der Evangelisierung. Auch der selige Johannes Paul II., der sich bis zuletzt für die Verkündigung des Evangeliums in unserer Stadt aufgeopfert hat und die Jugend mit besonderer Zuneigung liebte, möge für uns beim Vater Fürsprache halten. Während ich euch meines beständigen Gebetes versichere, erteile ich allen von Herzen den Apostolischen Segen. Danke für eure Aufmerksamkeit.

 


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Lesermeinungen

 lesa 15. Juni 2021 

Vernunft und Glaube - ein Schutz für den Einzelnen und die Gesellschaft

Lieber@scotus: Das stimmt. Und nicht wenige.
Es ist aber eben ein Spezifikum unserer Zeit, dass die Vernunft und der Glaube zusammengebracht werden müssen, wie die obige Predigt auch aufzeigt.
Wobei es absolut notwenig ist, wie sie anfangs betonten, dass die Menschen wissen: In jeder Verfassung darf ich zu diesem Gott der Liebe umkehren. Das hat der Herr eigens duch Schwester Faustyna der Welt einprägen wollen. 2Ich werde auch den größten Sünder nicht zurückstoßen, wenn er sich an mein barmherziges Herz flüchtet." Das allerdings muss er tun und entsprechend leben, um empfangsfähig sein für das glückliche Leben mit Gott.
Und die Kenntnis des Glaubensinhaltes und die Einübung in das Vertrauen des Glaubensgehorsams seinem Wort und der Weisung der Kirche gegenüber würden in so vielen Fällen das Zerbrechen verhindern, Schmerz und Leid und Umwege ersparen. Es ist eine tägliche Erfahrung mit den von Gott nach wie vor so geliebten Menschen unserer Zeit.


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 Scotus 14. Juni 2021 

Gewiss, @lesa!

Je besser wir über unseren Glauben von Abraham bis heute bescheid wissen, umso hilfreicher. Um das Thema Glauben handelt es sich bei Benedikt von seinen Anfängen bis zur "vierhändigen" Enzyklika von Papst Franziskus. Lumen fidei war sein erstes Rundschreiben. Und trägt die Handschrift Benedikts.

Und trotzdem gibt auch es Heilige, die ganz einfach waren.


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 lesa 14. Juni 2021 

Vertrauen und Kenntnis der Lehre vermehren die Glaubensgewissheit

@scotus: "Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen" sagt auch der Psalmist. Wie Sie. Gewiss ist der Glaube ein einfaches Vertrauen. Wenn Menschen sich ihn zu kompliziert vorstellen, kann das ein Hindernis sein.
Aber, wenn es auch stimmt: Der Glaube ist kein Gefüge von Sätzen: Christus ist eine Person. Und diese Person ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Und sie hat uns den Willen Gottes geoffenbart. Den gilt es zu kennen. Durch die Dogmen und Sätze" hat der Heilige Geist vornezu das Evangelium erklärt und bewahrt durch die Zeit. Der Mensch hat eben nicht nur das Bedürfnis, sich der göttlichen Person einfach anzuvertrauen, sondern er hat auch detaillierte Fragen. Schon Grundschüler fragen stundenlang vieles, das sie beantwortet wissen möchte. Das Vertrauen in Gott, das sich geobrgen wissen darf in seiner Liebe und die Dogmen und Sätze sind kein Gegensatz.
Nicht, dass ich annehme, dass Sie das nicht wissen. Aber das Missverständnis ist leider so verbreitet.


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 Scotus 14. Juni 2021 

Der Glaube ist einfach

Keine Summe von Sätzen, keine Theorie. Der Glaube erwächst vielmehr aus der Begegnung mit Gott, der "das Große" ist, nach dem wir Ausschau halten und uns sehnen.
Agnostiker, die von der Frage nach Gott umgetrieben werden, Menschen, die unter ihrer Sünde leiden und Sehnsucht nach dem reinen Herzen haben, sind näher am Reich Gottes als kirchliche Routiniers, die in der Kirche nur noch den Apparat sehen, ohne dass ihr Herz vom Glauben berührt wäre.


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