Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  5. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  6. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  7. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  8. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  9. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  10. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  11. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  12. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  13. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  14. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  15. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt

Fördert Antibabypille die ungewollte Unfruchtbarkeit?

25. März 2011 in Familie, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die wirklichen Risiken der Antibabypille fangen wir gerade erst an zu sehen: Pille für heranreifende Mädchen zieht oft Unfruchtbarkeit nach sich. Über die Nahrungskette reduziert sie die Fruchtbarkeit der Männer. Von Helmut Prader


Heiligenkreuz (kath.net)Durch die Ereignisse - z.B. Fünflingsgeburt in Wien oder Fragen über die Einführung der Präimplantationsdiagnostik -, mit denen wir in den letzten Tagen medial konfrontiert wurden, sind wieder Diskussionen darüber entstanden, wie weit der Mensch gehen darf und ob denn alles erlaubt sei, was technisch möglich wäre.

Dabei dürfen wir jedoch nicht bei den Symptomen stehen bleiben, sondern müssen zu den Ursachen, zu den Wurzeln vordringen. Dass es Embryonen außerhalb des Mutterleibes gibt, hängt damit zusammen, dass etwa 16-20% der Paare, die zur Elternschaft bereit sind, ungewollt kinderlos sind.

Kinderwunschpaare hat es immer schon gegeben, wir brauchen dazu nur in die Bibel schauen, wo von einigen prominenten Paaren die Rede ist: Elkana und Hanna im Buch Samuel; Abraham und Sara,…

Es ist aber erwiesen, dass die Zahl der Kinderwunschpaare stetig im Steigen ist und laut Prognosen in den nächsten 10 Jahren auf 30% ansteigen könnte.

Viele Ursachen sind unbekannt, auf andere Ursachen kann der Mensch keinen Einfluss nehmen. Es gibt aber ein paar Bereiche, in denen durch das Verhalten der Menschen (meist unbewusst und ungewollt) eine Unfruchtbarkeit als Folge anzunehmen ist.

Drei dieser Ursachen möchte ich benennen:
1. Von der Menarche an gerechnet, kann es 6 bis 8 Jahre – bis zu 100 Zyklen – dauern, bis die Eierstöcke einer jungen Frau voll ausgereift sind. Diese Tatsache sagt noch nichts über eine mögliche Schwangerschaft in jungen Jahren aus. Wenn nun aber durch äußere Hormonzufuhr (Pille) in den sensiblen körpereigenen Hormonhaushalt eingegriffen wird, so hat dies zur Folge, dass die Eierstöcke nicht ausreifen können, weil sie durch die Pille blockiert werden. Zum Teil bekommen in Österreich „Kinder“ ab 12 Jahren in den „First-Love-Ambulanzen“ anonym und ohne Wissen der Eltern die Pille verschrieben, um Zyklusbeschwerden und Unregelmäßigkeiten zu „behandeln“. Es ist dann jedoch nicht verwunderlich, wenn 10 bis 15 Jahre später bei der Erfüllung des Kinderwunsches Probleme auftreten. Die Fruchtbarkeit konnte sich nicht entfalten, weil dies durch die Pille verhindert wurde.


2. Die ausgeschiedenen künstlichen Hormone der Pille, die – im Gegensatz zu den körpereigenen Hormonen - in der Natur kaum abbaubar sind, gelangen in die Kläranlagen und kommen von dort wieder auf die Felder und in den Nahrungskreislauf bzw. ins Grundwasser. Es gibt manche Stimmen, die davon ausgehen, dass durch diese Zusammenhänge die Spermienproduktion der Männer beeinträchtigt wird. In den letzten 40 Jahren ist nachweislich die Spermienqualität um 50% zurückgegangen. Die Spermienqualität und die Spermiendichte müssen in einem direkten Zusammenhang gesehen werden: Je höher die Dichte, desto höher die Qualität der Spermien. Nach den Angaben der WHO liegt die Mindestanzahl der Spermien bei 30.000.000 je ml Ejakulat. Darunter gilt ein Mann als unfruchtbar. Es gibt mehrere Ursachen dafür, die Beeinflussung durch die künstlichen Hormone der Pille darf man wohl dazuzählen. Die Gründe für den unerfüllten Kinderwunsch liegen zu über 40% beim Mann.

3. Eine nicht zu vernachlässigende Ursache für unerfüllten Kinderwunsch sind Geschlechtskrankheiten, die zu Unfruchtbarkeit führen. Besonders zu erwähnen ist dabei die Chlamydieninfektion, eine bakterielle Geschlechtskrankheit, die meist nicht erkannt wird. Wenn die Infektion unbehandelt bleibt, führt sie mit der Zeit zu Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und zum Verkleben der Eileiter. Bei Männern sind Entzündungen der Nebenhoden die Folge. Meist wird die Infektion erst diagnostiziert, wenn nach Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch geforscht wird. In Deutschland sind 5,4% der jungen Frauen mit Chlamydien infiziert, in den Städten sind es 10%. Übertragen wird die Infektion hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr: Je promiskuitiver das Verhalten - häufig wechselnde Geschlechtspartner -, desto größer das Risiko einer Infektion. Schätzungen gehen davon aus, dass dadurch in Deutschland jährlich 80.000 Frauen zusätzlich unfruchtbar werden. In Österreich muss man von 8.000 Frauen ausgehen.

Welche Konsequenzen sollten aus diesen drei genannten Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch gezogen werden? Die Forderungen, die sich daraus ergeben, sind nicht sonderlich populär:

- Die Pille dürfte an junge Frauen nicht verschrieben und abgegeben werden, weil die Eierstöcke in der Ausreifung beeinträchtigt werden. Bei Beschwerden sollte beispielsweise auf gesunde Ernährung geachtet und auf ungefährliche pflanzliche Mittel zurückgegriffen werden, die die körpereigene Hormonproduktion regulieren und keine Nebenwirkungen haben (Agnumens, Agnulyth,…). Weitere negative Folgen für die Gesundheit der Frauen konnten hier nicht angesprochen werden, wie z. B. Thromboserisiken, Schwächung des Immunsystems,…

- Die jetzige Verbreitung der Pille und anderer hormoneller Verhütungsmittel führt dazu, dass durch die bereits angesprochene Nahrungsmittelkette die Spermienproduktion der Männer beeinflusst wird. All diese Mittel müssten eigentlich schon aus diesem Grunde verboten werden. (Hätte Papst Paul VI. 1968 die Pille als Mittel zur Familienplanung erlaubt, würde man ihm wohl heute den Vorwurf machen, dass er Mitschuld trägt an der steigenden Zahl von Kinderwunschpaaren.)

- Um die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten zu reduzieren, ist es nötig, EINEM Partner treu zu sein – und das ein Leben lang. Den höchstmöglichen Schutz dafür bietet die Ehe. Daher ist es auch logisch und konsequent, dass gelebte Sexualität ihren legitimen Platz nur in der Ehe hat.

- Die sich ergebenden Forderungen sind nicht ausschließlich katholische Ansichten. Es muss sich jeder selber mit der Frage konfrontieren, inwieweit wir durch das Nichteinhalten dieser Forderungen in einer Entwicklung sind, deren Folgen wir alle zu spüren bekommen. Gerne wird bei Naturkatastrophen von „Natursünden“ gesprochen, etwa wenn es durch Rodungen von Wäldern zu Murenabgängen und Hangrutschungen kommt. Zu nennen sind auch Klimaveränderungen oder der Umgang mit und die Folgen der Atomenergiegewinnung. Mir scheint es nicht allzu abwegig zu sein, auch im Hinblick auf die Folgen der hormonellen Verhütung und der Verbreitung von Geschlechtskrankheiten von „Umweltsünden“ zu sprechen.

Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: Die Grundfrage ist nicht, ob Präimplantationsdiagnostik erlaubt sein soll oder nicht. Die Frage lautet auch nicht, was der Mensch hinsichtlich künstlicher Befruchtungen tun darf und was verboten sein soll. Viel grundlegender ist die Frage, wie vermieden werden kann, dass die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinträchtigt wird. Dazu braucht es zuallererst ein Fruchtbarkeitsbewusstsein, das verschiedene Aufklärungsprogramme zu vermitteln versuchen. Nennen möchte ich etwa das Institut für Natürliche Empfängnisregelung e.V. Dr. med. Josef Rötzer oder das damit in Zusammenarbeit stehende Projekt TeenSTAR.

Dr. Helmut Prader, Bischofvikar für Ehe, Familie und Lebensschutz der Diözese St. Pölten, Lehrbeauftragter für Moraltheologie an der Phil. - Theol. Hochschule Heiligenkreuz


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Empfängnisregelung

  1. Wenn die kirchliche Lehre wahr ist, dann muss sie auch lebbar sein
  2. „Die himmlische Regie“
  3. Bischof Küng: ‘Humanae Vitae’ bleibt ein prophetisches Wort
  4. Humanae vitae aufweichen?
  5. Sind Pille und Kondom moralisch geboten?
  6. Natürliche Familienplanung ist nicht mehr nur für Katholiken
  7. Die 'Kongopille' und die frühabtreibende Wirkung der heutigen Pillen
  8. Die 'Pille' steigert spürbar das Risiko zur gefährlichen Thrombose
  9. Kardinal Vingt-Trois: Künstliche Verhütung ist Sünde
  10. 'Spiegel' berichtet positiv über natürliche Familienplanung







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. „In Blut getränkt“
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  10. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  11. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  12. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  13. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  14. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens
  15. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz